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  • AutorenbildFriedmar Süßmuth

Dschermuk

Aktualisiert: 18. Dez. 2023

Dschermuk 45 km und wenn ich eins in Armenien gelernt habe, diese Strecke ist nicht, wie bei uns in Deutschland, in dreizig Minuten zu bewältigen. Da sich die Zeit mittlerweile in meinen Nacken geklemmt hat, gehe ich die Sache mit etwas Schwung an, was mir der Anstieg der Straße auch gleich dankt. Nur die regelmäßig in die Serpentinen eingbastelten Kurven zwingen dem Auto einige starke Bremsungen ab. Und so Schraube ich mich Stück für Stück in Richtung Dschermuk auf fast 2100 Höhenmeter.



Dschermuk ist eingebettet in ein eindrucksvolles Bergpanorama, wovon einige Gipfel ganzjährig mit Schnee bedeckt sind. Der schmucke Kurort ist bekannt für seine heißen geisierartigen Heilquellen und ausladende Laubwälder in einer beeindruckenden Landschaft.

Unmittelbar vor der Einfahrt in den Ort ein Wegweiser mit dem Hinweis auf einen Wasserfall.

Nun aber hurtig, die Sonne hat schon einige Berge als Rastplatz im Blick und so schlängele ich mich eine enge Straße hinunter. Ich frage mich langsam ob ich hier überhaupt richtig bin, denn die Googletante schweigt, da sie nicht gefragt wurde. Und immer wenn man sich in Armenien fragt, bin ich falsch oder kommt hier noch etwas? Kommt noch etwas oder ich bin schon wieder falsch! Diesmal bin ich aber richtig und auch auf der richtigen Seite, Parkgebühr und Eintritt kann gleich mobil mit Karte beim rumflitzenden Einweiser bezahlt werden.



Ein paar Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte.

Der Rückweg, wie auch der Hinweg führt mich an der Wasserfallgastronomie vorbei, eine lustige Truppe sitzt hinter dem bereits geschlossenen Tor und zeigt das internationale Gastfreundschaftszeichen, eine erhobene Hand mit zehn Zentimeter auseinander gespreitzten Daumen und Zeigefinger. Wäre bestimmt interessant geworden, aber leider werde ich noch erwartet.

Den Rest von Dschermuk nehme ich beiläufig mit, ein breiter Boulevard gesäumt von einer Anreihung von Hotels mittlerweile schön beleuchtet, aber fast menschenleer, nach dem Blitzangriff Aserbaidschans auf das schmucke Touristenstädtchen im September 2022, eine echte Tragödie.

Ich denke jetzt aber los, in Goris werde ich bald erwartet.

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